So allmählich habe auch ich die Enttäuschung über die deutsche Finalniederlage verarbeitet. Insgesamt gesehen war es ja doch ein spannendes und gutes Turnier. An dieser Stelle noch einmal eine kurze Zusammenfassung der Tops und Flops:
Tops:
- die spanische Nationalmannschaft: Als ewiger Geheimfavorit und Verlierer gehandelt, gelang es den Iberern nach 44 Jahren wieder einen Titel zu holen. Nicht nur das, sie haben jedes Turnierspiel gewonnen.
- die holländische Nationalmannschaft: Was die in der Vorrunde für Fußball boten, war schon traumhaft.
- die türkische Nationalmannschaft: Dreimal einen Rückstand in letzter Sekunde gedreht - das verdient schon Respekt, auch wenn sich am Ende dann doch die Deutschen als die besseren Türken erwiesen haben.
- Josef Hickersberger: Als Prügelknaben galten die Österreicher, bevor das Turnier losging. Sie haben sich dann doch recht achtbar geschlagen, auch wenn nach der Vorrunde bereits Schluss war. Und Österreichs Trainer hat mit seinen Sprüchen auch für einen hohen Unterhaltungswert gesorgt.
- Guus Hiddink: Was der mit seinen Außenseitermannschaften immer schafft, ist sensationell...
- Seven Nation Army: Vor der EM hat niemand damit gerechnet, aber dieses Lied, interpretiert von The White Stripes, war der musikalische Hit des Turniers. Hier das Video:
Flops:
- die holländische Nationalmannschaft: In der Vorrunde noch brilliert, war dann im Viertelfinale schon Schluss. Peinlich!
- die deutsche Spielkultur: Abgesehen vom Portugalspiel und eventuell dem Polenspiel war keine Weiterentwicklung zur WM 2006 zu erkennen. Das muss besser werden, darüber darf auch die Finalteilnahme nicht hinweg täuschen.
- Frankreich und Italien: Die beiden WM-Finalisten enttäuschten auf ganzer Linie. Für die Franzosen war dementsprechend schon nach der Vorrunde Schluss, Italien konnte sich immerhin noch ins Viertelfinale mogeln.
- die Technik beim Halbfinale Deutschland - Türkei: Minutenlange Bildausfälle sollten in der heutigen Zeit nicht mehr vorkommen.
- Günter Netzer: Dessen Gelaber kann ich wirklich nicht mehr hören...
Die Lösungen zum EM-Quiz sind jetzt übrigens auch online.
So, jetzt bleibt mir noch, allen Leuten Danke zu sagen, die mich bei dieser Seite unterstützt haben und ohne die flachpass.net nicht das geworden wäre, was es ist:
Markus Buck, Benedikt Degering, Nils Heucke, Filip Kaczor, "Klenkes", Benjamin Leidenberger, Hans Libotte, Stefan Scharl, Tobias Wolff, Ansgar Wüstefeld - und natürlich bei den über hundert Besuchern pro Tag (in der Spitze 164), die auf flachpass.net waren!
Wie geht es nun weiter? Nun, diese Seite bleibt auf jeden Fall online, bis es eventuell zur WM 2010 eine neue Seite gibt (selbstverständlich wieder auf www.flachpass.net); dann wandert sie ins Archiv, analog zur WM 2006-Page. Und was soll das "eventuell"? Zwei Jahre sind einfach eine lange Zeit, man weiß nie was kommt, aber ich werde auf jeden Fall versuchen, wieder etwas auf die Beine zu stellen, so dass es 2010 heißt: "flachpass.net - das Magazin zur WM am Kap der guten Hoffnung". Sofern sie dort denn stattfindet, das ist ja ebenso unklar wie die EM in Polen und der Ukraine 2012. Aber dann haben hoffentlich die Sportfreunde Stiller recht:
Die ganze Welt greift nach dem goldenen Pokal,
am Kap der guten Hoffnung probieren wir’s nochmal,
Wir als Gast in Südafrika,
wird unser Traum dann endlich wahr.
Ich werde in der nächsten Zeit mein Augenmerk wieder verstärkt auf das Alemannia Aachen Fanzine www.ochewa.de richten und an meiner neuen privaten Homepage auf www.christiankirsch.de basteln, so dass sie in ein paar Monaten online gehen kann.
Zum Abschluss verabschiede ich mich auf vielfachen Wunsch eines Einzelnen mit einem Fußballgesetz - "doch wenn's um Fußball geht, hass' ich Holland wie die Pest"... In diesem Sinne, bis bald!
Ich bin immer noch erschüttert. Okay, die Niederlage war völlig verdient, die Spanier, abgesehen von einer kurzen Drangperiode der Deutschen, die klar bessere Mannschaft. Aber trotzdem: Dass wir dieses Finale verloren haben... Es ist zum Heulen. Gestern habe ich meinen Frust erst einmal mit unzähligen Weißbieren hinunter geschüttet und dementsprechend ist der Kater heute auch groß (vorsorglich hatte ich mir schon unabhängig vom Ausgang des Spiels für heute Urlaub genommen). Nachdem es nichts zu feiern gab, gibt es diesmal übrigens auch keine Fotos.
Halten wir die Fakten fest: Spanien gewinnt 1:0 gegen Deutschland, holt damit nach 44 Jahren erstmals wieder einen Titel, während Deutschland seit 12 Jahren darauf wartet und sich mindestens zwei weitere Jahre wird gedulden müssen. Anderthalb gute Spiele (das gegen Polen zähle ich nur halb, weil das eben doch keine Top-Mannschaft ist) genügen halt doch nicht zum Titelgewinn...
Und wie sieht man das im Ausland? Hier die internationalen Pressestimmen (diesmal inklusive der deutschen):
SCHWEIZ:
Neue Zürcher Zeitung (NZZ): “Erlösung nach 44 Jahren. Die Spanier verschwendeten ihre Tormöglichkeiten, spielten so lustvoll und unbeschwert wie Kinder auf dem Hinterhof. Es war eine Finalpartie, die nur einen Sieger verdient hatte und die noch ein letztes Mal unterstrich, welche Stilmittel in diesem Jahr definitiv in Mode sind - es ist der Offensivfußball der Spanier, die mit dieser Art nicht nur das Publikum betören; sie können auf diese Weise auch die wichtigen Spiele gewinnen.”
Berner Zeitung: “Torres erfüllte Spanien den großen Traum. Diesmal hielt Spanien von A bis Z durch - auch dank Torres, dem Mann des Spiels, der den Wiener Walzer nach Belieben tanzte. Deutschland dagegen hatte viel Willen zu bieten, fand aber gegen die große spielerische Qualität des Gegners kein geeignetes Mittel.”
Blick: “Viva Espana! Viva Torres! Die ewigen Verlierer aus Spanien holten sich den zweiten Titel nach 1964. Der Erfolg der ‘Furia roja’ war verdient. Das Endspiel war des Turniers absolut würdig. Zwei Mannschaften mit unterschiedlichen Fußball-Philosophien prallten aufeinander, die ihre Tugenden zur Waffe machten. Und da hatte die Seleccion mit ihrem filigranen Kurzpassspiel die entscheidenden Vorteile.”
Le Matin: “Fernando Torres, 44 Jahre danach. 22:36 Uhr: Die rote Hälfte des Ernst-Happel-Stadions zur Rechten explodiert, die weiße Hälfte zur Linken kippt in die Verzweiflung. Spanien hat eine fehlerlose Leistung abgeliefert und alle sechs Spiele gewonnen. Im Finale hat es den deutschen Motor sauber abgewürgt.”
Basler Zeitung: “Ein Triumph der Klasse. Mit den Spaniern holte jene Mannschaft den Titel, die bei der EURO den schönsten Fußball spielte. Deutschland mit seinem angeschlagenen Kapitän Michael Ballack zeigte pro Halbzeit zehn gute Minuten, das war enttäuschend wenig.”
SPANIEN:
El Mundo: “Spanien erobert Europa. Spanien hat den letzten Fluch gebrochen. Ganz Spanien schrie ‘Tor’, als Torres in der 32. Minute Lehmann bezwang. Treu zu ihrem Fußball von immer, beendete Spanien das Turnier mit einer makellosen Statistik. Ohne eine Niederlage. Und mit einem Sieg, der den Kurs seiner fußballerischen Geschichte ändern kann.”
Nachrichtenagentur EFE: “Spanien regiert Europa! Die spanischen Spieler versagten auf der letzten Etappe zum Ruhm nicht und überwanden eine deutsche Auswahl, die nicht mehr als die Physis zu bieten hatte gegenüber dem Überfluss an Technik einer Gruppe, die dank Aragones mit diesem Titel die schmeichelhafte Zukunft materialisierte, die ihnen als Jugendliche vorhergesagt worden war.”
El Pais: “Der Ruhm für den Besten. Spanien eroberte den Titel gegen Deutschland mit Grandezza und bekam dafür ungeteilte Bewunderung. Es gibt viele Wege, die zum Ruhm führen, aber selten erreicht man den Gipfel wie es gestern der Sieger der Europameisterschaft machte. Der Purpur war für jene Mannschaft, die am besten gespielt hat, die am meisten Tore geschossen hat, die am meisten Stil gehabt hat, die den Weltmeister eliminierte, die mit dem Fluch vom 22. Juni aufräumte, und im Endspurt den Angriff Deutschlands abwehrte, das nicht irgendwer im Fußball ist. Spanien gewann nicht nur nach 44 Jahren wieder einen Titel, es machte es auf eine blendende Art und Weise. Vom Anfang bis zum Ende des Turniers.”
Marca: “Die Könige Europas. Es ist soweit, wir müssen uns nicht mehr die Augen reiben: Es ist wahr! Wir sind EUROPAMEISTER. Jawohl, in Großbuchstaben, weil mit Größe haben wir diesen EM-Pokal gewonnen. Endlich wurde Recht gesprochen und der beste Fußball mit einem Titel belohnt. Die Freude, die das ganze Land erfasst hat, personifiziert in Casillas, als er in Wien die Trophäe der Champions des Alten Kontinents in den Himmel von Wien stemmte, ist der beste Lohn für diese Helden des totalen Fußballs.”
ABC: “Europameister! Die spanische Nationalmannschaft von Luis Aragones hat den Traum verschiedener Generationen wahr gemacht und beendete 44 Jahre der Frustrationen, um den spanischen Fußball endlich an der Spitze zu installieren.”
As: “Spanien, ein makelloser Champion. Spanien ist Europameister. Das klingt seltsam. Aber einmal prämierte ein Turnier auf höchstem Niveau jene Nationalmannschaft, die während der drei Wochen den besten Fußball gezeigt hat. Man sprach von Holland, dann von Russland, man verwies auf den Fluch des Viertelfinales, man wandte ein, dass Italien immer sehr konkurrenzfähig ist, und dann kam da noch das ewige Glück der Deutschen. Aber nichts von alledem: Ein Tor von Torres im alten Prater brachte Spanien den zweiten EM-Pokal. Eine schöne Geschichte, die wir noch unseren Enkeln erzählen werden.”
Nachrichtenagentur EFE: "Spanien regiert Europa! Die spanischen Spieler versagten auf der letzten Etappe zum Ruhm nicht und überwanden eine deutsche Auswahl, die nicht mehr als die Physis zu bieten hatte gegenüber dem Überfluss an Technik einer Gruppe, die dank Aragones mit diesem Titel die schmeichelhafte Zukunft materialisierte, die ihnen als Jugendliche vorhergesagt worden war."
DEUTSCHLAND:
Bild (Online-Ausgabe): "Adios Deutschland! Wir sind trotzdem stolz auf euch ... aber die Spanier waren einfach besser. Ein Doppelpatzer war Schuld für die 0:1-Pleite. Die Spanier hatten aber auch Glück. Nach einer Tätlichkeit an Poldi hätte Silva Rot sehen müssen. Wir haben doch mit diesem Finale mehr erreicht als viele andere große Fußball-Nationen. Die Innenverteidigung ist einfach nicht schnell genug. Mertesacker und Metzelder entpuppten sich im gesamten Turnier als der deutsche Schwachpunkt. Ihr habt uns drei wundervolle Wochen geschenkt: Die Nerven-Schlacht gegen Österreich, der Zauber-Sieg gegen Portugal, der Last-Minute-Thriller gegen die Türkei."
Süddeutsche Zeitung: "Spanien war die beste Mannschaft des Turniers. Die Deutschen haben im Finale, vor allem am Ende des Spiels, einen ideenlosen Fußball gezeigt."
Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ): "Die offensiven Spanier sind würdige Nachfolger der Griechen, die 2004 oft Zerstörer gewesen waren."
Müncher Zeitung: "Die Mannschaft von Joachim Löw, die diesen Montag massiv in Berlin gefeiert werden wird, sollte nicht zu traurig sein, denn sie hat sich mit deutschem Eifer gegen die spanische Dominanz verteidigt."
Die Welt: "Enttäuschung, aber nicht Verzweiflung. Der deutschen Auswahl hat es an Glück gefehlt, aber sie hatte auch nicht genug individuelle Qualität, die für den Triumph nötig ist. Abgesehen vom Viertelfinale gegen Portugal hat die Elf von Joachim Löw niemals brilliert. Aber das Team hat die WM 2006 als Dritter beendet und die EURO nun als Zweiter, das ist ein Indikator dafür, dass die Mannschaft in die richtige Richtung marschiert. Aber dieser Wiener Abend hat auch gezeigt, dass der Weg zum Gipfel des Fußballs noch immer ein langer ist."
Der Tagesspiegel: "Das ganze Turnier über hat Spanien einen enthusiasmierten Fußball abgeliefert, der einen verdienten Erfolg brachte. Das Finale war eine weitgehend einseitige Angelegenheit."
Berliner Zeitung: "Die Spanier haben diese EURO als ewige Verlierer begonnen. Sie verlassen Wien als strahlende Sieger. Sie sind ein würdiger europäischer Champion, der als einziges Team kein einziges Spiel bei diesem Turnier verloren hat. Deutschland hat verloren, aber die Spanier waren ganz einfach die Besseren."
Um die Trauer über den verpassten Titel ein wenig zu mildern, hier ein paar amüsante Fußballvideos. Ein Dank geht an Benedikt Degering und Benjamin Leidenberger für die Bereitstellung.
Kapus Gol (nein, das ist nicht Jens Lehmann...)
Morgen gibt es auf jeden Fall noch einmal ein abschließendes Update. Bis denn, ich geh jetzt noch eine Runde heulen, denn wie heißt es so schön im "Wunder von Bern": "Deutsche Männer dürfen auch weinen..."
In knapp 12 Stunden ist es soweit - Deutschland spielt gegen Spanien. Lange habe ich gegrübelt - wie soll ich unseren Finalgegner würdigen? Ein Vorschlag war der Loriot-Sketch "Gran Paradiso" ("Schau mal, Mutti, ein Esel!" - "Deutsch gut!"), doch den gibt es leider nirgendwo frei verfügbar. Also habe ich in das sehr empfehlenswerte Buch "FUSSBALL UNSER - Die EM-Edition" (siehe "Literarisches") geschaut - und siehe da, bei Spanien (jedes Teilnehmerland wird dort statistisch vorgestellt) heißt es in der Rubrik "Film, in dem das Land ganz gut wegkommt": "Sunshine Reggae auf Ibiza (1983)". Dieses deutsche Kunstprodukt von hohem Range mit Karl Darl in der Hauptrolle repräsentiert also laut diesem Buch am besten Spanien - na dann, MAZ ab: "Itzi Bitzi Ibiza!" - besonders für die Herren der Schöpfung ist dieses Video eine Augenweide...
Ach ja, der geneigte Leser dürfte sich vielleicht gefragt haben, in welchem Film Deutschland laut diesem Buch ganz gut wegkommt - nun, es ist: "Deutschland. Ein Sommermärchen. (2006)".
Hoffen wir also, dass es auch ein Sommermärchen 2008 gibt, mit noch größerem Erfolg. Wer sich das Spiel zusammen mit seinem Vierbeiner ansehen und mit diesem auch anstoßen möchte, dem sei übrigens (für den Hund) das Hunde-Bier empfohlen:
Weitere bescheuerte EM-Artikel gibt es übrigens hier zu sehen... Heute abend hat (trotz des möglichen Ausfalls von Michael Ballack) hoffentlich Peter von Frosta recht:
In diesem Sinne, heute abend geht die EM zwar zu Ende, aber morgen gibt es auf jeden Fall im Laufe des Tages noch ein Update, zumal ich einen Tag Urlaub habe - auf ein erfolgreiches Finale!
So lautet das Finale dieser Europameisterschaft. Die Spanier (der Europameister von 1964) setzte sich verdient mit 3:0 gegen die Russen (die als Soffjetunion diesen Titel, übrigens als erste, vier Jahre zuvor holten) und boten eine sehr überzeugende Leistung. Keine Frage, es wird schwer, sehr schwer, aber diese Mannschaft liegt uns besser als Russland.
Morgen abend endet das Turnier nach drei Wochen. Zeit, zurückzublicken: Statistisch gesehen ist diese Europameisterschaft nichts besonderes, sie liegt im Mittelfeld der bisher 13 Endrunden. In 24 EM-Vorrundenspielen (denn nur die kann man vergleichen, da es erst ab 1996 ein Viertelfinale gab) fielen 57 Tore (2,375 pro Spiel). Am meisten Tore fielen bei der Euro 2000 (2,75 pro Spiel, für Deutschland allerdings nur 0,33). Die deutsche Gruppe war 2008 die torärmste (10 Treffer), Gruppe A die torreichste (17 Treffer). Die wenigsten Tore in der Vorrunde erzielten Österreich, Polen, Rumänien, Frankreich, Griechenland (je 1), die meisten die Neiderlande (9), was ihnen aber bekanntlich auch nicht viel nützte. Ein Dank geht an Filip Kaczor für die Statistik.
Knapp drei Wochen ist also der Anpfiff für Deutschland bei der EM gegen Polen her - und erinnern wir uns zurück, wie wir ihn vor Vorfreude kaum mehr erwarten konnten:
Und nun stehen wir im Finale, das wir hoffentlich auch gewinnen werden. Davon können die Holländer nur träumen, haben aber anscheinend ihren Humor doch noch nicht ganz verloren (oder schaut dort doch der blanke Neid heraus), auf jeden Fall haben die beiden Niederländer "Willie von Nillie" dieses Satirevideo gedreht. Viel Spaß!
Das nächste Update gibt es morgen vormittag. Bis dahin weise ich nochmal auf das EM-Quiz hin, bei dem es etwas zu gewinnen gibt.
Vor diesem Spielverlauf habe ich mich zugegebenermaßen gefürchtet - ein knappes Spiel voller Dramatik, ein Tor in der Nachspielzeit, das konnte bei diesen Emotionen von beiden Seiten Randale geben - aber von wegen: Direkt nach dem Spiel beim Public Viewing kam ein türkischer Fan auf mich zu und meinte: "Jetzt drücke ich Euch auf jeden Fall beim Finale die Daumen!" Auch bei den anschließenden Feierlichkeiten auf dem Plärrer hielten sich die Fans beider Länder gegenseitig die Fahne hoch, und einer meinte sehr treffend: "Es ist ein Sieg der Fans!" Bilder von den Feierlichkeiten am Nürnberger Plärrer gibt es übrigens zu Hauf im Fotoalbum - blöderweise hat mein Kameraakku kurz vor Anpfiff seinen Geist aufgegeben, so dass ich einige wenige Fotos vom Public Viewing in schlechter Qualität mit meiner Handykamera gemacht habe, bis mein Kameraakku wieder halb voll war - die Bilder vom Plärrer sind daher in deutlich besserer Qualität.
Deutschland also sehr glücklich im Finale (nach dem 2:2 dachte ich, jetzt schießen die Türken auch noch das Siegtor, so wie immer, aber diesmal war's eben umgekehrt). Die Türken können ganz erhobenen Hauptes das Turnier verlassen, sie haben in jedem Fall ein großartiges Turnier gespielt.
Was fehlt noch zum Spiel? Natürlich die inernationalen Pressestimmen zum Spiel:
TÜRKEI:
Hürriyet: "Seid nicht traurig, wir haben gewonnen. (...) Unsere Löwen haben einen perfekten Fußball gespielt, aber in der letzten Minute mussten sie sich von der Europameisterschaft verabschieden."
Milliyet: "Wir kehren erhobenen Hauptes aus der Schweiz zurück. Glorreicher Abschied. Uns fehlten neun Spieler und der Gegner war Deutschland."
Fanatik: "90 Minuten lang haben wir die Deutschen zerquetscht. Aber in der letzten Minute haben wir uns von der EURO 2008 verabschiedet."
Vatan: "Unglücklicherweise haben wir diesmal in der letzten Kriegsminute verloren. Das kann passieren. Unser Kopf ist erhoben. Danke Jungs. Danke Terim. Sie sind im Finale, wir sind die Champions."
Sabah: "Champion der Herzen (...) Unsere Nationalmannschaft hat Farbe in die Europameisterschaft 2008 gebracht. Sie haben Deutschland zerquetscht, konnten aber nicht gewinnen."
SPANIEN:
El País: "Der letzte Atemzug der Deutschen wirft die Türkei um. Das Team von Trainer Löw kaschiert seinen ärmlichen Fußball mit einem Glückstreffer in der letzten Minute."
La Vanguardia: "Das Glück ist das Eigentum der Deutschen. Der Fußball hat sich in 25 Jahren nicht verändert. Er ist so grausam wie eh und je. Es gilt noch immer der Satz von Gary Lineker, wonach im Fußball elf gegen elf spielen und am Ende die Deutschen gewinnen."
Marca: "Die Türkei bekam ihre eigene Medizin zu kosten. Die Deutschen machten mit der Türkei das, was diese während des gesamten Turniers mit anderen Mannschaften getan hatte. Sie gewannen das Spiel in der letzten Minute."
As: "Nachdem die Deutschen gegen Österreich und Portugal geglänzt hatten, kehrten sie nun zu ihrer grauen Spielweise zurück. Das Team wirkte wie eine seelenlose Maschine. Und so wird es sicher auch im Finale auftreten."
Sport: "Deutschland gewinnt, aber die Türkei spielt den besseren Fußball."
RUSSLAND:
Sowjetski Sport: "Deutschland stahl das türkische Wunder. Das Löw-Team wurde vom flinken Auftreten seines Gegners überrascht. Die Mannschaft machte nicht den Eindruck, besonders eingespielt zu sein."
Football: "Auch Deutsche können Wunder vollbringen. Nun steht die Mannschaft im Finale. Wir gratulieren und hoffen, ihr dort Gesellschaft zu leisten."
SCHWEIZ:
Basler Zeitung: "Deutscher Sieg in letzter Minute. Spektakulärer Schlusspunkt für die Euro-Stadt Basel: Deutschland ringt die Türkei 3:2 nieder. In einem dramatischen Halbfinalspiel gewann die deutsche Nationalmannschaft in Basel gegen die Türkei, ohne zu überzeugen."
Tages-Anzeiger: "Den Deutschen gelangen nur drei Schüsse direkt aufs Tor. Dass alle drei erfolgreich waren, spricht für die Effizienz. Dass sie diese schlechte erste Halbzeit letztendlich ungestraft überstanden, spricht auch für ihre Kampf- und Willenskraft. Und genau darum sind diese Deutschen so gefürchtet bei großen Turnieren. Und am Sonntag in Wien."
Neue Zürcher Zeitung: "Das Halbfinale zwischen Deutschland und der Türkei war vor allem in der Schlussphase an dramatischen Momenten und unerwarteten Wenden fast nicht zu überbieten. Weil das späte Glück diesmal nicht den tapferen Türken, sondern den über weite Strecken enttäuschenden Deutschen lachte, stehen Letztere im Finale."
Blick: "Schweini gehabt. Die Türken tun uns leid."
DÄNEMARK:
Ekstra Bladet: "Die Deutschen wissen besser als die anderen, wie man die richtigen Dinge zum richtigen Zeitpunkt tut. Das ist kein Glück, sondern Klasse."
B.T.: "Die Zeit der Wunder ist vorbei. Fast hätten die Türken noch eine Sensation geschafft. Sie spielten besser, waren aber vor dem Tor wirkungslos. Deutschland arbeitete hart und vor dem Tor höchst effektiv."
SCHWEDEN:
Aftonbladet: "Altintop war souverän, der beste Spieler auf dem Platz. Hier konnte nur eine Mannschaft dribbeln, Pässe schlagen, dominieren und einen ganzen Kontinent bezaubern. Aber die andere gewann. Das 3:2 zeigte die Urkraft in den deutschen Nationaltrikots."
Expressen: "Wenn Russland der Gegner im Finale wird, könnte es Zeit für die Begleichung einer Rechnung für die Deutschen sein. Aber Lahms Siegtor war eines der elegantesten bei dieser EM."
Wie geht es hier nun weiter? Nun, zum einen spielen heute ja noch im anderen Halbfinale Spanien gegen Russland (wobei mir Spanien als Finalgegner lieber wäre, denn gegen Mannschaften wie Kroatien, Türkei und Russland tun wir uns meiner Ansicht nach schwerer als gegen "Schönspiel-Mannschaften" wie Portugal oder Spanien). Morgen bin ich auf Dienstreise, so dass es das nächste Update (übrigens mit einer sehr interessanten EM-Statistik) Freitag spät abends oder Samstag vormittag geben wird. Bis dahin wünsche ich eine schöne Vorfreude-Zeit auf das Finale!
Sorry, auf Grund anderer Verpflichtungen kommt das Update doch etwas später als geplant. Aber immerhin, es gibt eins...
Viele von Euch planen sicherlich einen schönen Grillabend zum EM-Halbfinale gegen die Türkei. Doch einige unter Euren Gästen könnten sich evtl. anlässlich dieses Spiels nicht über diesen Grill freuen - daher lieber lassen - ein Dank geht an Stefan Scharl für den Link. Zum Bestellen einfach auf das Bild klicken.
In jedem Fall, egal wie das Spiel ausgehen mag, hoffe ich auf friedliche Feierlichkeiten mit beiden Fangruppierungen. Denn so, wie die Titanic, ein sehr empfehlenswertes Satire-Magazin, es titelt, wollen wir den EM-Titel dann doch nicht gewinnen... ;-) Ein Dank geht an den treuen Leser "Klenkes", der dies im Alemannia Aachen Fan-Forum gepostet hat:
Aber ein bisschen Schmäh gegen den ausgeschiedenen Gastgeber Österreich darf dann doch sein. Ein Dank geht an Tobias Wolff für das Bild:
So, das Spiel werde ich beim Public Viewing auf der Wöhrder Wiese in Nürnberg verfolgen, und da ich da recht früh da sein muss, wird es das nächste Update wohl erst am Donnerstag geben. Daher bleibt mir nur der Appell: "Bringt ihm heim!"
Nach dem Aus des amtierenden Europameisters Griechenland ist nun der amtierende Weltmeister Italien im Viertelfinale ausgeschieden und wurde von den Spaniern für die Frings-Petzerei vor zwei Jahren gerächt. Nach einem 0:0 nach Verlängerung gewannen die Iberer 4:2 im Elfmeterschießen gegen die Donadoni-Truppe und warfen diese damit aus dem Turnier.
Nicht nur aus dem Turnier, sondern ganz zurückgetreten ist heute bedauerlicherweise der sympathische Trainer der österreichischen Nationalmannschaft, Josef Hickersberger. Wahrscheinlich wollte er damit der UEFA eins auswischen, denn wie meinte er nach seiner Sperre für ein Spiel, die im Gegensatz zu der von Jogi Löw für dieses Turnier nicht mehr griff: "Was macht die Uefa, wenn ich in Pension gehe? Darf ich dann nicht mehr auf meinem Sofa sitzen?" Herr Hickersberger, ich hoffe, Sie kehren bald auf den Trainerstuhl zurück und sind noch für viele gute Zitate zu haben!
A propos Zitate: Wer alte Klassiker sucht, der findet eine nette Auswahl hier: "Wie Schach ohne Würfel". Der Link wurde in Wolfgang Pomps Alemannia Aachen Fan-Forum von "nilson" gepostet.
Wem das nicht genügt, um die fußballlose Zeit zu überbrücken:Ich habe mir heute "Das Wunder von Bern" im Fanpark angesehen. Meine Lieblingsstelle in dem Film ist übrigens, wen wundert's: "Alemannia Aachen 1 - Rot-Weiß Essen 0."
Nachdem der Film aber wohl fast allen bekannt ist, gibt es an dieser Stelle stattdessen das Fußballspiel aus dem Disney-Film "Die tollkühne Hexe in ihrem fliegenden Bett" von 1972. Ein Dank geht an Markus Buck für den Tipp. Viel Spaß!
Das nächste Update folgt morgen abend oder Mittwoch früh.
Der Topfavorit ist raus! Was haben einen die Holländer in der Vorrunde begeistert mit ihrem Tempofußball. Doch gestern war noch nicht einmal unverdient Schluss für Oranje - 1:3 nach Verlängerung aus holländischer Sicht hieß es am Ende. Interessant dabei übrigens: Jede Mannschaft, die vorzeitig weiter war und in ihrem letzten Gruppenspiel eine B-Mannschaft auflaufen ließ, flog raus (Portugal, Kroatien und die Niederlande). Es ist offensichtlich keine gute Taktik, eine Mannschaft, die sich in einem Turnier in einen Rausch gespielt hat, zwischenzeitlich auseinander zu reißen. Aber egal - für Holland fällt das Fazit so aus:
Den Text dazu gibt es ab sofort in meinem Songbuch.
Die Russen hingegen konnten richtig feiern, wie die Bilder in meinem Fotoalbum zeigen. Gratulation an Guus Hiddink, meiner Ansicht nach einer der besten Trainer der Welt, und seine Truppe. Und aus Anlass des russischen Einzugs ins EM-Halbfinale gibt es hier das Rezept für den berühmten Kosakenzipfel. Aber Vorsicht: Niemals einen zu wenig zubereiten, daran können bekanntlich Freundschaften zerbrechen.
Heute abend spielt dann noch Spanien gegen Italien, es dürfte unschwer zu erraten sein, wem ich die Daumen drücken werde. Das nächste Update gibt es wie gewohnt morgen abend.
Gestern konnte sich die türkische Nationalmannschaft im Elfmeterschießen gegen Kroatien durchsetzen und trifft im Halbfinale gegen Deutschland. Das Spiel an sich war stinklangweilig, ich bin zwischendrin wirklich eingeschlafen, erst in den letzten Minuten der Verlängerung kam Spannung rein. 1:0 für Kroatien durch Klasnic, dann direkt der Ausgleich für die bravourös kämpfenden Türken, und im Elfmeterschießen war es dann eine klare Sache: 4:2 siegte die Türkei am Ende. Es bleibt zu hoffen, dass es am Mittwoch ein faires Spiel ohne umstrittene und dramatische Entscheidungen gibt, sonst könnte die positive Stimmung und die friedlichen Feierlichkeiten beider Fangruppierungen schnell ins Gegenteil umschlagen und bürgerkriegsartige Szenen hervorrufen.
Aber erst einmal, nachdem es ja doch einige Tage hin sind bis zum Halbfinale, hier die internationalen Pressestimmen zum Sieg gegen Portugal:
PORTUGAL:
O jogo: “Scolari wurde von seinen Burschen verraten. Die Portugiesen wussten, dass Situationen mit dem ruhenden Ball die einzige, aber hochgefährliche Waffe des Gegners war. Fehler machen war da verboten, aber jetzt können sie sich über sich selbst beschweren. Die Portugiesen kämpften bis zum Schluss, doch in der letzten Viertelstunde mit mehr Emotion als Vernunft.”
A bola: “Portugal ineffizient und draußen. Ruhmloser Abgang der Nationalmannschaft von der EURO aus Österreich und der Schweiz. Portugal war auf der Anzeigetafel immer im Rückstand, kämpfte bis zum Ende, war die Mannschaft mit mehr Ballbesitz, mit mehr Schüssen aufs Tor, aber es wurde zum Opfer der eigenen Ineffizienz.”
SCHWEIZ:
Berner Zeitung: “Echte deutsche Wertarbeit. Portugal ist zu leicht und zu klein gewesen und von Deutschland im Viertelfinal unsanft aus dem Weg geräumt worden. Mentale Stärke ist weiterhin ein deutscher Begriff. Von Schweinsteigers Werten und der deutschen Effizienz durfte Cristiano Ronaldo gestern bloß träumen.”
Tagesanzeiger: “Sommer und wieder das Märchen. Die Deutschen lebten von ihrer Effizienz im Abschluss, von ihrer straffen Organisation, der Führungskraft Ballacks, der Lebendigkeit von Podolski und Schweinsteiger. Die Portugiesen brachten keinen Fluss in ihr Spiel, um ihre Qualitäten am Ball umsetzen zu können. Wenn sie einen Fehler machten, sah das wohl eleganter aus als bei den anderen, aber ein Fehler war es auch bei ihnen.”
SPANIEN:
El Pais: “Deutschland zwang Ronaldo in die Knie. Ballack ragte heraus, und sein Team steht im Semifinale, nach dem es die ängstlichen Portugiesen überrollt hatte. Die Deutschen holten den Hammer hervor, der für sie charakteristisch ist. Die Portugiesen hatten keine Zeit zu verschnaufen, weil sie von der deutschen Karosse überrollt wurden.”
As: “Cristiano sagt Adios! Deutschland läuft weiter wie eine geölte Maschine. Portugal entwischte der Traum durch ihre Unaufmerksamkeiten. Drei Unzulänglichkeiten in der Abwehr waren drei Tore wert. Sie begruben eine brillante Fußballer-Generation.”
ITALIEN:
Gazzetta dello Sport: “Ein schönes Deutschland schickt Ronaldos Portugal nach Hause. Vier Schüsse ins Tor, drei Treffer, die Deutschen sind zurück: Genau und pünktlich. Wenn man präsent sein muss, sind sie immer da. Ein sehr schönes Duell. Die Portugiesen haben sich doppelt so viel wie die Deutschen anstrengen müssen, um den deutschen Sturm unter Kontrolle zu halten.”
Tuttosport: “Die deutschen Panzer sind konkret wie immer und schießen zwei Tore in knapp vier Minuten. Die berühmte portugiesische Abwehr wird von den deutschen Stürmern lächerlich gemacht.”
Corriere dello Sport: “Ronaldo raus, der König ist Ballack. Die Deutschen, die in der ersten Phase der EM nicht geglänzt hatten, zeigen jetzt wer sie sind. Löw hat die Mannschaft geändert und ihr neuen Schwung gegeben. Schade, dass Portugal ausscheiden muss, doch der gewaltigen Stärke der Deutschen haben Ronaldo und seine Kollegen nur mit Ästhetik reagiert.”
Repubblica: “Ciao ciao Ronaldo! KO gegen Deutschland. Alle Spieler mit Ausnahme Decos haben enttäuscht, angefangen von Cristiano Ronaldo, der in der zweiten Halbzeit zusammengebrochen ist. Man merkt es sofort, dass ein neues Deutschland spielt: Neu im Temperament, in den Spielern, in der Taktik.”
DÄNEMARK:
Ekstra Bladet: “König Ballack und Prinz Podolski gaben den Ton an. Ein taktisches Meisterwerk des deutsche Trainers Löw hat Ronaldo & Co. vorzeitig in die Sommerferien geschickt..”
B.T.: “Michael Ballack war einfach nicht zu bremsen. Er führte eine deutsche Elf an, die in der Abwehr so gut organisiert war, dass die sonst sehr kreativen Portugiesen einfach keine Antwort fanden.”
Jyllands-Posten: “Irgendwie gewinnt immer der Bessere. Das waren von zwei guten Mannschaften die Deutschen. Portugals Trainer Scolari hatte vor dem Kopfballspiel des Gegners gewarnt, das dann auch den Ausschlag gab.”
SCHWEDEN:
Dagens Nyheter: “Ein Triumph für Trainer Löw. Der Deutsche wagte ein neues Spielsystem und gewann. Faszinierend auch, wie wenig Ronaldo den Ball behalten durfte. Der routinierte Arne Friedrich blieb eng an ihm dran und bekam immer Unterstützung.”
Svenska Dagbladet: “In diesem portugiesischen Alptraum tauchten zwei Dinge immer und immer wieder auf. Deutsche Freistöße und Bastian Schweinsteiger.”
Aftonbladet: “Nach zwei Jahren ist die Party nun neu in Gang gekommen. Deutschland swingt wieder. Bastian Schweinsteiger macht die Musik, und die ganze Welt ist eingeladen, wenn ein neues Sommermärchen aufblüht.”
NORWEGEN:
Aftenposten: “Diese deutsche Mannschaft würzt eine straff organisierte Defensive - trotz mancher Löcher - mit offensivem Ideenreichtum. Der Ball fühlt sich pudelwohl, wenn er am Bein von Ballack klebt.”
NIEDERLANDE:
De Telegraaf: “Deutsches Meisterstück. Angepasste Taktik zwingt Portugiesen auf die Knie.”
De Volkskrant: “Deutsche Freistöße tödlich effektiv.”
Trouw: “Ballack erniedrigt Portugiesen. Der Spielführer überflügelte Ronaldo auf allen Gebieten.”
TÜRKEI:
Sabah: “Der Panzer ist zurück (…) Gegen Österreich und Kroatien haben sie schlechten Fußball gespielt und viel Kritik abbekommen. Aber gestern gegen Portugal haben sie das Spiel gewonnen. (…) Das Unheil Portugals war Schweinsteiger. Ein Tor und zwei Vorbereitungen. Er hat dem Spiel seinen Stempel aufgedrückt.”
Milliyet: “Die Panzer haben den Portugiesen keine Chance gegeben. Wenn wir gegen Kroatien gewinnen, werden sie gegen uns spielen. Sie haben einen perfekten Fußball gespielt.”
Hürriyet: “Panzer-Offensive (…) Die Mannschaft hat den Portugiesen eine Lektion erteilt. Deutschland ist die Mannschaft der Cups. Mit Schweinsteiger, Klose und Ballack haben sie den Job schnell erledigt. Portugal war ein Favorit der Meisterschaft, konnte sich aber gegen Deutschland nicht halten.”
Fest steht auf jeden Fall, dass wir uns mit solch einer Leistung vor keinem Gegner fürchten müssen, wie auch dieses Bild zum Ausdruck bringt. Ein Dank geht an Nils Heucke für das Image:
Der eine oder andere kann sich eventuell noch an die T-Shirts zur letzten WM "Lieber Dritter als Petze" erinnern, in Anspielung an die "Frings-Affäre". Die Macher dieser Shirts haben sich nun etwas neues einfallen lassen: "DEUROPA MEISTER 2008. Basta!" Dazu gibt es auch den Meisterwalzer. Ein Dank geht an Markus Buck für die Links!
Das nächste Update gibt es morgen, ich bereite mich jetzt mental auf das Viertelfinalspiel Holland (die überzeugendste Mannschaft des Turniers) gegen Russland (mit dem holländischen Erfolgscoach Guus Hiddink) vor.
Woran lag es nur? Dass ich wie beim Spiel um Platz 3 gegen Portugal (3:1 für Deutschland) nach München gefahren bin? Dass mein WM-Puzzleball "+Teamgeist" endlich fertig geworden ist? Man weiß es nicht, und es ist auch egal, unsere Nationalelf war gegenüber den Vorrundenspielen nicht wieder zu erkennen und hat völlig verdient 3:2 gegen Portugal, einen der EM-Favoriten, in WM-Stimmung gewonnen.
Der Abend ging schon gut los, ich bin direkt nach der Arbeit schnell nach Hause, Rucksack mitgenommen und ab zum Bahnhof. Als ich mir ein Ticket für den Regionalexpress kaufen wollte, drückte mir ein Unbekannter sein Bayernticket in die Hand und meinte "Kannst Du haben". Wenn das kein gutes Omen war... Vielen Dank an den Unbekannten!
Das Spiel habe ich dann mit Freunden im "Backstage" geschaut, dort herrschte eine Super-Stimmung, es hat sich echt gelohnt. Die Spielszenen an sich werde ich wohl heute abend nochmal anschauen müssen, weil man von der Wahnsinnsstimmung so mitgerissen wurde, dass die Objektivität zum Teil verloren ging. Aber trotzdem, soviel kann man subjektiv auch objektiv feststellen: Der Sieg war verdient, hochverdient, und, mea culpa, ich habe diese Leistung unserer Elf nicht zugetraut. Bilder der Feierlichkeiten in München gibt es wie immer im Fotoalbum, danach waren wir noch in einer Kölschbar im Kunstpark Ost und haben sehr ausgiebig gefeiert. Schön war's!
Wir haben gestern also ein echtes Fußballwunder gesehen, daher gibt es im Songbuch jetzt auch den Text von "Wunder gibt es immer wieder"!
Im Halbfinale treffen wir am Mittwoch dann auf den Sieger der Partie Kroatien - Türkei, die heute abend stattfindet. Ich gehe mich jetzt erstmal ausruhen, damit ich das Spiel heute abend wieder fit ansehen kann. Ein großer Dank geht natürlich an meine Münchner Freunde, allen voran Gabriel Fink für die Übernachtungsmöglichkeit.
Morgen gibt es dann wieder ein größeres Update, gehe ich zumindest von aus. Und wer es bis dahin nicht erwarten kann, dem seien folgende Fußballfilme zu empfehlen: Hier klicken.
Viele hatten auf ein Ausscheiden der Italiener gehofft, um späte Genugtuung für das verlorene WM-Halbfinale zu verspüren, denn dann hätte Deutschland es bei dieser EM weiter als der Weltmeister geschafft. Aber die Italiener gewannen 2:0 gegen die Franzosen, die sich reichlich dumm angestellt und sich selbst dezimiert haben (Verletzung Ribery und Elfmeter inklusive Platzverweis). Da auch Hollands B-Mannschaft stark ist und 2:0 gegen Rumänien gewann, flogen auch die Südosteuropäer aus dem Turnier. Die Italiener treffen nun im Viertelfinale auf Spanien.
An dieser Stelle nun die internationalen Pressestimmen zu Österreich - Deutschland:
ÖSTERREICH
Österreich: "0:1, aus der Traum. Unser Team riskierte alles – aber Ballack schoss uns k.o. Ein Land im Fieber – aber die Deutschen waren zu stark. In Minute 49 war unser Sommermärchen vorbei. Ballack ballert Österreich aus der EURO."
Kronenzeitung: "AUS! Im Spiel aller Spiele machte nur Ballacks Kracher den Unterschied aus. Gelaufen, gekämpft – und bitter geweint. Österreich im Sturm wieder zu harmlos! Ein echter Hammer traf uns in das Herz. Im Tal der Tränen."
Kurier: "0:1 – aus der Traum. Österreich scheitert am dreifachen Weltmeister Deutschland. Game over. Ballacks Blattschuss trifft mitten ins Herz. Ein Aus mit Ansage."
Die Presse: "Österreich ist nur noch Gastgeber. Das Fußball-Wunder blieb aus. Aus Mangel an Durchschlagskraft."
Standard: "Die Wunden von Wien. Österreichs Viertelfinaltraum zerschellte deutlicher am deutschen Team, als es im Ergebnis zum Ausdruck kommt. Aus dem versprochenen Wunder von Wien wurde aber immerhin ein Versprechen für die Zukunft. Mut kann man nicht kaufen."
SCHWEIZ:
Basler Zeitung: "Ballack lässt Österreichs großen Traum platzen. Chancenlos beim 0:1 gegen Deutschland scheidet auch das zweite Gastgeberteam der EURO 2008 aus. (...) Wien 2008 ist nicht Cordoba 1978. (...) Gegen reichlich limitierte Gastgeber traten die Deutschen erneut nicht wie ein Titelanwärter auf und konnten froh sein, dass die Österreicher in ihrem Kader nicht einen Stürmer mit internationalem Format hatten. (...) Seit vergangenem Donnerstag hatten die Österreicher 94 Stunden Zeit, sich in eine Fußball-Wunderwelt hineinzusteigern, während im deutschen Lager das Schreckensszenario auf eine kurze Formel gebracht werden konnte: Eine Blamage und dann auch noch gegen die 'Ösis'."
Berner Zeitung: "Kein Fußball-Wunder in Wien. Deutschland gewann das entscheidende Gruppenspiel 1:0 und beendete Österreichs Traum vom Viertelfinale. Die Leistung der Deutschen war alles andere als gut. (...) Was hatte Österreich nicht alles vorgekehrt: Es hatte seine alten Helden alle noch einmal entstaubt und sie zur Unterstützung des Nationalteams vorsprechen lassen. (...) Genutzt hat das alles nichts. Das 'Wunder von Wien' wurde abgesagt. (...) Die österreichische Kapitulation erreichte Deutschland kurz nach 22 Uhr (...) Da stand fest, dass Ivica Vastic, (...) der in den letzten Tagen zum österreichischen Fußball-Messias aufgestiegen war (...) definitiv nicht zum Einsatz kommen würde."
Blick: "Ballack schießt Ösis ab. Die Ösis scheitern noch unglücklicher als wir! Ein Freistoß-Knaller von Chelsea-Star Michael Ballack zerstörte die zarten Träume Österreichs aufs Weiterkommen. (...) Vor Ballacks Traumtor hätte die Partie auch auf die andere Seite kippen können - und womöglich hätte Österreich tatsächlich ein 'zweites Cordoba' erlebt. (...) Österreich mag talentierte Spieler im Team haben, doch es hat keinen Mann, der auch nur annähernd über die individuelle Klasse Ballacks verfügt."
Neue Zürcher Zeitung (NZZ): "Der Favorit erledigt die Pflichtaufgabe. Die deutsche Mannschaft hat mit einem 1:0 gegen den Gastgeber Österreich eine drohende Blamage abgewendet. (...)Die Austria-Equipe spielte solide, teilweise frech. Doch der deutsche Captain Ballack ließ mit seinem Freistoßtor die Träume Österreichs platzen. (...) Je länger die Partie dauerte, desto weniger ließ sich die - spielerisch nicht überzeugende - DFB-Equipe in Bedrängnis bringen. (...) Die EURO geht bald in die entscheidende Phase. Auch ohne Österreich."
Tagesanzeiger: "Deutschland entging der Schmach von Wien (...) Österreich geht mit diesem 0:1 als schlechtester Gastgeber in die EM-Geschichte ein. (...) Sie taten zu wenig, um das 'Wunder von Wien' zu schaffen, von dem ganz Österreich in den vergangenen Tagen gesprochen hatte. (...) Aber: Dass Österreich zweimal nur 0:1 verlieren würde und beim 1:1 gegen Polen einen Punkt gewann - das hatten der Mannschaft im Vorfeld selbst viele Landsleute nicht zugetraut."
Le Temps: "Man kann von einer Qualifikation mit Rabatt für die Deutschen sprechen, die defensiv genauso desaströs spielten wie gegen Kroatien (...). Bei Rot-Weiß-Rot fiel eine bizarre 3-5-1-1-Taktik auf (...) Die Lehre aus diesem Spiel: Die Portugiesen haben gute Chancen, das Hindernis (Deutschland im Viertelfinale) zu überwinden."
TSCHECHIEN:
Mlada fronta Dnes: "Österreich lebte in der Hoffnung, dass es im Falle des Sieges weiter kommen würde, und zwar zum Nachteil Deutschlands. Allerdings hätte der deutsche Kapitän Ballack nicht auf dem Platz sein dürfen (...) Das österreichische Volk träumte von einem weiteren Fußball-Wunder. (...) Diesmal gelang es nicht. Zwar brach in Wien ein Fußball-Wahnsinn aus und die deutschen Fans wurden mit Parolen 'Willkommen in Cordoba' begrüßt. Allerdings reichte die bloße Euphorie der Österreicher nicht."
Sport: "Die Deutschen rissen die Österreicher aus den Viertelfinal-Träumen."
ITALIEN:
Gazzetta dello Sport: "Österreich scheidet mit Würde aus der EURO 2008 aus. Die Grenzen der Gastgeber waren bekannt, Österreich hat vor allem ein Starstürmer gefehlt. In drei Spielen hat es nur der alte Vastic zu einem Tor geschafft, doch er ist nur wenig zum Einsatz gekommen. Linz, der angeblich der erfolgreichste Spieler hätte sein sollen, ist gescheitert. Sein Ersatz Hoffer hat keine Spur hinterlassen. Keine schlechte Figur hat Garics von SSC Napoli gemacht, doch um in dieser Europameisterschaft weiterzukommen, war einfach mehr notwendig."
"Corriere dello Sport: "Dies ist das schlechteste Ergebnis von zwei Organisatoren einer internationalen Meisterschaft in der Geschichte des Fußballs. Ein volles Stadion und viel guter Wille genügten Österreich nicht, um den Sieg zu schaffen, wie im Jahr 1978. (...) Österreich war zu unbeholfen, um sich gegen Deutschland durchzusetzen."
Tuttosport: "Österreich hat alles getan, um das europäische Abenteuer fortsetzen zu können. In der ersten Halbzeit hat die Mannschaft gegen die besseren Gegner hart gekämpft und niemals aufgegeben. Hickersbergers Mannschaft, man muss es zugeben, kann mit Stolz unter dem Applaus ihrer Tifosi das Stadion verlassen."
La Stampa: "Deutscher Walzer: Deutschland bedankt sich bei Ballack und bereitet sich auf das Match gegen Portugal vor. Nach den Schweizern müssen sich nun auch die Österreicher von der EURO 2008 verabschieden. Paare funktionieren oft nicht. Die UEFA soll bei der Organisation der nächsten EM daran denken."
SPANIEN:
Marca: "Deutschland hielt Wort und wahrte das Gesicht. Die Österreicher probierten es bis zum Umfallen, aber sie wurden nicht belohnt. Eine wahre Rakete von Ballack reichte den Deutschen, um weiterzukommen. Die Österreicher müssen sich damit begnügen, dass sie als Gastgeber eine ausgezeichnete Figur abgegeben haben. Der österreichische Stolz: Die Heimmannschaft zeigte, dass sie sich niemandem ergibt und kämpfte bis zum Schluss, um das Wunder doch noch wahr zu machen."
El Pais: "Ein 'golazo' (Anm.: ein großartiges Tor) von Ballack machte dem österreichischen Enthusiasmus ein Ende. Für den einzigen Touch von Qualität sorgte bei den Österreichern Kapitän Ivanschitz. Österreich kam gut über die Seiten, aber die Flanken waren meist eine Fehlzündung."
El Mundo: "Deutschland kam mit einem Minimalaufwand weiter. Ballacks Freistoßtor schaufelte den schwachen Österreichern das Grab. Österreich konnte das Tor von Lehmann nie gefährden. Josef Hickersberger setzte auf ein offensiveres Konzept mit Korkmaz und Hoffer gemeinsam mit Harnik, einem jungen Stürmer, der eine interessante Generation anführt. Sie waren Halbfinalisten der U20-WM. Die EURO kam für sie aber zu früh."
As: "Halb Europa beschwerte sich über die Schiedsrichter, als Mejuto (Gonzalez) erschien und seine Waffe zog, um die Trainer von Österreich und Deutschland hinauszuschmeißen. Ballack trübte einen Bombentreffer mit seinem Jubel. Der deutsche Kapitän hielt sich den Finger vor den Mund und hieß die enthusiastischen (österreichischen) Anhänger zu schweigen. Dabei hatten sie sich den ganzen Tag über auf den Straßen von Wien mit den Fans aus Deutschland verbrüdert. Es ist ja noch nicht so lange her, dass das eine Land das andere annektierte."
Nachrichtenagentur EFE: "Ein Blitz von Michael Ballack, ein Mordstritt, aus 20 Metern war genug, um Deutschland in das Viertelfinale zu bringen und Österreich mit Würde zu verabschieden. Die Österreicher bauten ihre Hoffnungen auf der Vergangenheit auf, auf dem Mythos von Cordoba, aber in der Gegenwart war dies nicht zu wiederholen. Dabei konnten sie in der ersten Hälfte die Distanz, die sie von Deutschland trennt, reduzieren. Angetrieben durch die Unterstützung von den Rängen zeigten sie viel guten Willen. Aber sie stolperten über ihre technischen Defizite, die sie bei solchen Großereignissen von der Elite trennen."
Spanisches Fernsehen TVE: "Die Österreicher kämpften mit viel Herz, es fehlte ihnen aber die Qualität im Abschluss. Deutschland gewann, ohne viel zu zeigen."
PORTUGAL:
A bola: "Deutschland auf dem Weg nach Portugal. Früher als erwartet kommt es zu diesem Duell, das eigentlich erst für das Halbfinale vorgesehen gewesen war. Deutschland dominierte, aber die Österreicher hielten dagegen und der Schiedsrichter raubte ihnen in der 17. Minute einen klaren Elfer."
O jogo: "Deutschland ohne Trainer gegen Portugal. Um die Deutschen zu schlagen, muss Portugal einfach seinen besten Fußball spielen. Dann haben wir von ihnen nichts zu befürchten."
NIEDERLANDE:
Algemeen Dagblad: "Es war ein schwaches Spiel, vom Niveau her weit entfernt von der Partie in Cordoba. Österreich wollte, konnte aber nicht, weil Spannung und Qualität fehlten. Das Niveau beider Teams, auch jenes der deutschen Mannschaft, war bedenklich. Niemand in Deutschland wird von diesem Team beeindruckt sein. 50 Minuten lang blieb den Österreichern immerhin die Hoffnung auf ein Wunder von Wien."
FRANKREICH:
Le Parisien: "Natürlich Deutschland. Die Deutschen brüsten sich bei ihrem Erwachen heute früh gewiss nicht. Aber sie haben zumindest die Genugtuung, das Ticket für das Viertelfinale erhalten zu haben."
L'Equipe: "Trotz eines mutigen Widerstands ist es doch Deutschland, das nach dem Sieg am Montag in Wien an zweiter Stelle der Gruppe B in das Viertelfinale kommt. Trotz des positiven Ergebnisses werden die künftigen Gegner vor allem die Mängel der Partner von Lukas Podolski im Gedächtnis behalten."
Dernieres Nouvelles d'Alsace: "Deutschland hat seine Qualifikation für das Viertelfinale gesichert, indem es Österreich schlug, aber es hat nach schwerfälligen 90 Minuten nicht seinen Status als europäischer Titelanwärter wieder gefunden."
SCHWEDEN:
Aftonbladet: "Freistoßkanone brachte Deutschland weiter. Michael Ballack erlöste sein Land durch ein Traumtor. Es wurde ein heißes Prestigetreffen Österreich-Deutschland - außerhalb des Spielfeldes. Kurz vor der Pause wurden beide Trainer ausgeschlossen."
Dagens Nyheter: "Ballacks Geschütz war genau das, was notwendig war, um eine peinliche Serie zu unterbrechen. Davor hatte die EM kein einziges Freistoßtor zu verzeichnen. Diesmal schon - und das ist das mindeste, was man dazu sagen kann."
FINNLAND:
Ilta-Sanomat: "Deutschland weiter - Trainer auf die Tribüne. Österreich hat es nicht geschafft, seine 30 Jahre zurück liegende Heldentat zu wiederholen und Deutschland in einer Endrunde zu besiegen."
NORWEGEN:
Aftenposten: "Ballack schoss Deutschland weiter. Ein sensationelles Tor - mit einem gekonnten Pferdetritt knallte er den Ball in die Kreuzecke. Ein Gustostück - und völlig unhaltbar für Österreichs Torhüter Jürgen Macho."
DÄNEMARK:
Sporten.dk: "Der Triumph des großen Bruders. Michael Ballacks Rakete brachte Deutschland nach heldenhaftem Einsatz Österreichs ins Viertelfinale."
Morgen steht dann das Spiel gegen Portugal an. Jogi Löw darf es nur von der Tribüne aus ansehen, da die UEFA ihn für das Spiel gesperrt hat. Für mich einfach nur unverständlich und lächerlich... Aber ob wir nun mit oder ohne Löw ausscheiden, ist dann auch schon wurscht... ;-)
Da ich das Spiel morgen in München schauen werde, wird es das nächste Update erst am Freitag geben. Und nun hoffe ich irgendwie doch noch auf ein Fußball-Wunder morgen; "Wunder gibt es immer wieder" wusste schließlich schon Guildo Horn zu singen...
Gestern war ja eine Wahnsinnsleistung gegen die Österreicher, echt klasse! Direkt nach dem Spiel fingen auch schon unzählige Autos an zu hupen vor Freude, das waren wahrscheinlich Portugiesen, die sich darüber freuten, gegen solch eine deutsche Mannschaft im Viertelfinale zu treffen.
Als Realist gehe ich davon aus, dass das letzte Spiel der deutschen Nationalmannschaft bei diesem Turnier das Viertelfinalspiel gegen Portugal sein wird. Aber aus Aberglauben werde ich das Spiel evtl. mit Freunden in München schauen, denn das habe ich auch bei der WM 2006 - und Deutschland hat 3:1 gegen Portugal gewonnen im Spiel um Platz 3. Mal sehen, ob der Bundes-Jogi das Spiel von der Trainerbank aus verfolgen kann...
Naja, ein paar Bilder von der Riesen-Euphoriefeier am Nürnberger Plärrer gibt es trotzdem im Fotoalbum.
Aber noch viel schöner als das gestern vorgestellte Cordoba-Video ist - zumindest aus männlicher Sicht - folgendes Fundstück von spiegelonline.de - ein Dank geht diesmal an Stefan Scharl für den Tipp. Da interessiert das Ergebnis genauso wenig wie beim Spiel Deutschlands gegen sich selber.
Derzeit laufen die Spiele aus Gruppe C, das nächste Update gibt es morgen abend...
Zum Abschluss noch eine gute Nachricht: Meinen Puzzle-WM-Ball "+Teamgeist" habe ich gestern nach dem Deutschland-Sieg fertig gestellt, vielleicht spielen wir jetzt ja wie bei der WM... ;-) Hier das Prachtexemplar:
...und der körperlichen Ertüchtigung, heute abend steht das Vorrundenendspiel gegen Österreich an. Viele Fans befürchten ein zweites Cordoba. Zeit, dieses Spiel von 1978 aus etwas anderer Sicht zu betrachten. Dies taten die österreichischen Satiriker Grissemann und Stermann - einige kennen das Video wahrscheinlich schon, aber es ist eben ein echter Klassiker, viel Spaß!
(zum Download rechte Maustaste und "Ziel speichern unter..." auswählen)
Deutschland also 5:0-Sieger gegen sich selber, mal sehen, ob es heute auch so kommt... ;-)
Ich gehe jetzt allmählich schlafen, nachdem das türkische Hupkonzert aufgehört hat. Bilder von der Party am Plärrer nach dem grandiosen 3:2-Sieg nach 0:2-Rückstand gibt es wie immer im Fotoalbum. Das andere Spiel endete übrigens 2:0 für die Schweiz gegen Portugal, auch wenn es den Eidgenössli nichts mehr nützte.
Noch zwei wichtige Hinweise: Statt des Tippspiels gibt es jetzt ein EM-Quiz mit den gleichen Preisen. Die Teilnehmerzahl beim Tippspiel war zu gering, was daran lag, dass erst im Laufe des Turniers die Besucherzahl rapide angestiegen ist, es aber für die neuen Besucher keinen Sinn mehr machte, an einem laufenden Tippspiel teilzunehmen. Teilnahmeschluss am EM-Quiz ist der 29.06.2008.
Ab morgen gehe ich wieder meiner geregelten Tätigkeit nach, so dass es Updates immer erst abends geben wird - das nächste voraussichtlich Dienstag abend.
Spanien hat gestern seine Favoritenstellung in Gruppe D untermauert und in der Nachspielzeit 2:1 gegen Schweden gewonnen - was für mich nichts daran ändert, dass die Niederlande Topfavorit sind.
Im zweiten Spiel gewann Russland mit 1:0 gegen Rehakles' antike Griechen, womit "König Otto" wohl nach Hause fahren kann. Zum Spiel selbst kann ich wenig sagen, da ich gestern auf einer Geburtstagsfeier war und nur so nebenbei reingeschaut habe.
Aber a propos Otto Rehhagel: Er ist ja dafür bekannt, dass er mit den Medien nicht unbedingt gut kann und gegenüber diesen gerne arrogant auftritt. Dazu muss man wissen, dass er, bevor er Fußballtrainer wurde, gelernter Anstreicher war. Zu seiner kurzen Trainerzeit in München (1995/96) kriselte es in gewohnter Weise zwischen ihm und den Medien, so dass er bei einer Pressekonferenz arrogant meinte, nur noch "Fachfragen" zu beantworten. Daraufhin ein Journalist: "Aus welchen Farben mischt man Orange?"
Nur noch ein Tag bis zum entscheidenden Spiel gegen Österreich. Die Österreicher sind ja bekannt für ihren "Wiener Schmäh", man denke da nur an Toni Polster. Aber auch der aktuelle Teamchef der Alpenrepublik ist nicht ohne. Hier eine Auswahl Josef Hickersbergers Zitate während der EM:
"Wir sind ein freies Land. Wir brauchen keine Befreiung durch ein Tor." (Österreichs Nationaltrainer Josef Hickersberger auf die Frage, ob das späte 1:1 gegen Polen für das Land befreiend gewesen sei).
"Ich habe ja nie wirklich von Liebes-Verbot gesprochen. Ich möchte im Teamcamp nur keine Prostituierten. Ich habe auch nie gesagt, dass die Frauen nicht ins Teamhotel dürfen. Sie können gerne im Aufenthaltsraum mit den Spielern einen Kaffee trinken ... oder Tee." (Österreich-Coach Hickersberger)
"Ich habe die Mannschaft ausschlafen lassen. Bei mir war das nicht nötig, weil ich aufgrund einer gewissen senilen Bettflucht immer früh aufstehe. Ich habe eine Runde Golf gespielt und fühle mich wieder großartig." (Der österreichische Nationaltrainer Josef Hickersberger nach dem 0:1 gegen Kroatien)
"Ich habe diese Arbeit an die 'WAGS' delegiert. Die sind am besten in der Lage, ihre Männer und Freunde wieder aufzurichten." (Der österreichische Nationaltrainer Josef Hickersberger auf die Frage, wie er sein Team nach dem 0:1 gegen Kroatien aufgemuntert habe - WAGS: Wives and Girlfriends)
"Ich habe in Mathematik maturiert und weiß deshalb, dass wir wahrscheinlich noch vier Punkte brauchen." (Der österreichische Nationaltrainer Josef Hickersberger über die Aussichten seiner Mannschaft nach der Niederlage gegen Kroatien)
"Wo stehen die? Im Wald? Gibt es dort Teleobjektive? Kann man von da aus alles mitbekommen? Der aufmerksamste Trainingsbeobachter bin immer noch ich selbst." (Der österreichische Nationaltrainer Hickersberger über 'aufmerksame Trainingsbeobachter')
"Manchmal muss ich auch Notlügen gebrauchen. Ich gestehe das und hoffe, dass keine Vertreter der Religionsgemeinschaften unter uns sind." (Österreichs Nationaltrainer Josef Hickersberger über seinen Umgang mit den Medien).
"Ich kann euch beruhigen, der Teamchef hat keine Nerven gezeigt. Er hat auf den zweiten neun Löchern drei Birdies gespielt. Das kommt nur alle herrlichen Zeiten vor." (Österreichs Nationaltrainer Josef Hickersberger über die angespannte Situation vor dem Kroatien-Spiel).
"Wir haben nur unsere Stärken trainiert, deswegen war das Training heute nach 15 Minuten abgeschlossen." (Österreichs Nationaltrainer Josef Hickersberger nach einem Training).
Übertrumpfen kann das ganze nur noch einer - Lothar Matthäus. Als kleines Schmankerl gibt es hier sein allererstes Radiointerview mit Günther Koch - und man merkt, dass er sich nicht viel verändert hat seitdem...
Morgen um 0:00 Uhr gibt es dann nochmal ein Update - ein Klassiker wird zurück kehren, soviel sei schon einmal verraten...
Spätestens seit gestern hat diese EURO einen haushohen Favoriten: unseren Nachbarn nicht weit von uns im Westen. Was die Niederländer spielen ist fast schon perfekter Fußball. Es gab zwar eine längere Phase, in der die Franzosen auf den Ausgleich drängten, aber es war schon bewundernswert, wie die Holländer beispielsweise nach dem 1:2-Anschlusstreffer direkt darauf das 3:1 erzielten. Ingesamt ist der Sieg mit 4:1 zwar zu hoch ausgefallen, aber trotzdem: Respekt, Oranje!
Im vorherigen Spiel trennten sich Italien und Frankreich 1:1, womit in Gruppe C nach wie vor alles offen ist: Es kommt zu einem echten Endspiel zwischen Italien und Frankreich. Der Sieger muss darauf hoffen, dass die Niederlande sich nach dem feststehenden Gruppensieg nicht hängen lassen und mindestens ein Unentschieden gegen Rumänien holen. Wenn die beiden WM-Finalisten unentschieden spielen, reicht Rumänien sogar eine knappe Niederlage.
Von beiden Spielen gibt es Bilder vom Fanpark im Fotoalbum.
Heute geht der zweite Spieltag der Vorrunde mit den Partien Schweden - Spanien und Griechenland - Russland zu Ende. Und am Montag steht dann unser "Finale" gegen Österreich an. Um sich die Zeit etwas bis dahin zu vertreiben, weise ich auf das Online-Spiel "Dr. Westhoffs Abseits-Trainer" von EA Sports hin. Ein Dank geht an Markus Buck für den Tipp.
Wie immer folgen jetzt natürlich die internationalen Pressestimmen zum schwachen Auftritt der Deutschen gegen Kroatien:
KROATIEN:
Vecernji list: "Jetzt folgt der Ansturm auf Wien. Passt auf! Die Kroaten kommen! Jetzt gehen wir bis zum Ende. Wir haben die deutsche Maschine abmontiert."
Jutarnji list: "Das war der Abend der Kroaten, der Sieger. Ihr wart tapfer und entschlossen. Danke Euch!"
24sata: "Danke Deutschland und auf Wiedersehen." (in Deutsch)
Novi list: "Die deutsche Elf auf den Knien."
SCHWEIZ:
Blick: "Jetzt wird gejammert. Riesentöter Kroatien hat wieder zugeschlagen! Und jetzt muss Deutschland gegen Österreich zittern."
Blick: "Werfen Ösis Deutsche raus?"
Tages-Anzeiger: "Kroatien bewies deutsche Tugenden."
Neue Zürcher Zeitung: "Der Favorit stolpert. Diese Stippvisite in Klagenfurt hatte sich der Favorit effektiv anders vorgestellt."
SPANIEN:
Marca: "Kroatien ist der Alptraum der Deutschen."
As: "Die Deutschen fielen wegen ihres primitiven und geizigen Spiels."
El Mundo: "Kroatien demontierte Deutschland. Deutschland bekam eine Packung Demut verpasst."
El Pais: "Deutschland war von sich überzeugt. Der Gang ins Finale schien nicht zu stoppen, bis sich ein Eindringling in ihre Reihen schwindelte. Ein leichtfüßiger Spieler, von jener Sorte, die mehr über den Rasen schweben als dass sie laufen: Luka Modric."
POLEN:
Polska: "Lauernde Brillenschlange gegen schweren Panzer."
Dziennik: "Deutschland machtlos."
Fakt: "Die Kroaten haben den Deutschen das Fell versohlt."
Super Express: "Ein Konzert der Kroaten. Sie waren in jeder Hinsicht den Deutschen überlegen."
ÖSTERREICH:
Krone: "Der Traum lebt! Und wie! Jetzt brauchen wir noch ein Cordoba!"
Kurier: "Im Prater blühen wieder die Träume. Finaler Motivationsschub im Krimi. Gefühlssache: Sturmlauf, Abseitstor, Erlösung. Es fehlt nun nur noch ein Erfolg gegen Deutschland."
Salzburger Nachrichten: "Ivo, Ivo,Ivo, Ivo! Hoffnung. Ein Sieg gegen Deutschland muss her. Österreich gegen Deutschland, das ist am Montag kein Freundschaftsspiel und keine hatscherte Begegnung. Nun werden auch die Deutschen zittern."
Oberösterreichische Nachrichten: "Österreich ist bei der EURO im letzten Moment vom Nullpunkt weggekommen. Das war Hollywood im Happel-Stadion. Cordoba lässt grüßen. Die Hoffnung stirbt zuletzt."
Die Presse: "Der EURO-Traum lebt weiter. Österreich kann Löw und Co. nach Hause schicken. Es wird ein 'Thriller', der sogar die Erlebnisse von Cordoba 1978 überbieten könnte."
Also ich habe gestern eine deutschsprachige (okay, darüber lässt sich streiten...) Mannschaft gesehen, die gekämpft hat, die spielerische Akzente gesetzt hat, die sich hochkarätige Torchancen erarbeitet hat, die bis zum Ende nicht aufgegeben hat - ohne Frage, das Ergebnis war dann doch enttäuschend. Wer es noch nicht gemerkt hat: Ich spreche nicht von unserer Nationalmannschaft, sondern von der Österreichs, die zwar erst in letzter Minute durch einen Elfmeter gegen Polen ausgleichen konnte, auf Grund der Chancen und zwei Fehlentscheidungen des Schiedsrichters allerdings einen Sieg durchaus verdient gehabt hätte.
Die Österreicher haben durch einen Sieg gegen die deutsche Nationalmannschaft, der bei einer so couragierten Leistung und einer so uncouragierten unserer Elf wie gegen Kroatien durchaus im Bereich des Möglichen liegt, allerdings immer noch die Chance, sich für das Viertelfinale zu qualifizieren.
Das, was unsere Kicker geboten haben, war ängstlich, ohne Esprit und ohne jeden "Grell", etwas mitnehmen zu wollen. Mit dem 1:2 waren wir noch gut bedient, da wir kaum richtige Torchancen hatten. Auch Torhüter Jens Lehmann war alles andere als souverän. Wie war der schöne Kommentar eines Zuschauers (hallo Peter!), ungefähr so: "Der Jens Lehmann bekommt nur die Bälle, die ihm per DHL zugestellt bekommt und deren Zustellung er unterschreiben muss!" Und zu allem Überfluss hat "Schweini" noch eine unnötige, aber absolut berechtigte rote Karte bekommen.
Die Enttäuschung war natürlich groß, und so war auch am Plärrer in Nürnberg aus deutscher Sicht wenig los. Bilder gibt es trotzdem im Fotoalbum.
Fakt ist auf jeden Fall: Ein Sieg bzw. ein Unentschieden genügt, um sich für das Viertelfinale zu qualifizieren. Dort würden wir dann als Gruppenzweiter - soviel steht fest - gegen Portugal spielen; bei der heutigen Leistung ein völlig aussichtsloses Unterfangen. Eine Niederlage hingegen würde ein zweites Cordoba bedeuten.
Da das Spiel gegen Österreich damit eine vorher nicht geahnte Brisanz mit sich bringt, werde ich in den kommenden Tagen das Augenmerk selbstverständlich auch auf unseren Gegner aus der Alpenrepublik richten.
Aber erst einmal müssen wir alle das enttäuschende Spiel von gestern verarbeiten. Und Ihr kennt sicher alle dieses Gefühl: "Keinen Bock auf eine weitere verkorkste EM, und Fußball ist gar nicht so wichtig!", frei nach dem Song von "Fettes Brot", "Fußball ist immer noch wichtig". Ein Dank geht an Markus Buck für den Video-Link:
Das nächste Update gibt es im Verlauf des morgigen Tages, jetzt heißt es erstmal den Schock zu verdauen...
In der Gruppe A konnte Portugal seiner Favoritenrolle gerecht werden und gewann gegen Tschechien 3:1, stetht damit als Gruppensieger fest. Um Platz 2 streiten sich am nächsten Spieltag eben jene Tschechen und die Türkei, die 2:1 in der Nachspielzeit gegen die Schweiz gewannen. Damit sind die sympathischen Eidgenössli-Gastgeber ausgeschieden (heute folgt vielleicht schon Österreich). Die Türken hingegen waren happy und feierten am Nürnberger Plärrer - die Party dauerte allerdings auch nicht sehr lange, vielleicht lag es ja daran, dass ein Weiterkommen immer noch eher unwahrscheinlich ist, denn gegen Tschechien ist ein Sieg notwendig. Tritt dieser ein, würde die Türkei unser Gegner im Viertelfinale, sofern wir Gruppensieger werden. Deutschland - Türkei, das verspricht Brisanz... Ein paar Bilder von den Feierlichkeiten gibt es wie immer im Fotoalbum.
Aber erst einmal müssen wir die Kroaten heute abend schlagen, die seit Jahren für ihre teilweise rüde Spielweise bekannt sind. Wie sagte schon Berti Vogts anlässlich des Viertelfinales der WM 1998 gegen Kroatien: "Die Kroaten sind ja bekannt dafür, dass sie gegen alles treten, was sich bewegt. Dann hat ja unser deutsches Mittelfeld nichts zu befürchten." So viel trockenem Humor hätte ich unserem damaligen Bundes-Berti gar nicht zugetraut... Ergebnis übrigens damals: 0:3 aus deutscher Sicht, aber das deutsche Mittelfeld hatte in der Tat nichts zu befürchten...
Viele von Euch werden sich das heutige "Schlaaaand"-Spiel sicher beim Public Viewing ansehen. Dazu hier noch eine Anleitung. Viel Spaß!
Anleitung für Fanmeile & Public Viewing!
Als "Grundlage" diente ein Artikel in der neuen "11 Freunde":
Ihr habt eigentlich gar keine Ahnung von Fußball, aber wollt alle zwei Jahre zu den Fachleuten gehören und ihr wollt, dass man euch abnimmt, als wärt ihr "Hardcore"-Fans und jeden Samstag irgendwo in der Bundesliga unterwegs ? Ihr wollt unbedingt zum Public-Viewing oder zur Fanmeile ?
Dann benutzt folgende Zeilen als Ratgeber.
Der richtige Platz
Wat nützt der Platz direkt vorne an der Leinwand, wenn man von dort 20 Minuten bis zur Bierbude braucht oder zur Toilette und anschließend wieder 20 Minuten zurück ? Im Stadion bekommt man ja auch nie alles mit, zu viele Faktoren lenken ab, als das man 90 Minuten gespannt das Spiel verfolgt. Also bleib gleich an der Theke, auch wenn du nur den unteren, rechten Rand der Leinwand erkennst. Scheiß drauf !
Die Security
Die Aushilfssheriffs wurden auf die übelsten Hooliganhorden beim Public-Viewing eingestimmt, aber dann sind doch nur Vollpfosten und Deppen vor Ort. Sowas schürt Frust, also sehen die da Probleme, wo keine sind. Deine PET-Flasche mit Cola wird als Flüssigsprengstoff angesehen, dein Kugelschreiber als Stichwaffe, dein Schlüsselbund als Wurfgeschoss. Wolltest du nicht nur zum Public-Viewing ?
Fußballexperten
Auf Fanmeilen sind definitiv KEINE Leute unterwegs, die Ahnung vom Fach haben. Spar die also, irgendwas auswendig zu lernen, womit du jemanden Fußballverstand vorgaukelst und beeindrucken willst.
Beim PV findest du das Volk, welches auf Schützen- oder Dorffesten in 3er Reihen den Autoscooter blockiert.
Herrlich auch, wie Weiber "Poooooooldi" kreischen, obwohl Miro (Sorry Herr Klose...) durchs Bild läuft oder wie sich nach Toren Horden von muskellosen Männern über den Boden rollen und sich anspringen, obwohl der Schiedsrichter schon vor 4 Minuten den Treffer wegen Abseits nicht gegeben hat.
Stimmung
Willst du immer noch dabei sein ? Okay ! Vermeide aber, peinliche Lieder anzustimmen, vielleicht steht doch ein "Kenner" bei dir in der Nähe und erkennt dich. Viele Lieder brauchst du beim "Public-Viewing" nicht:
Das übliche "..schland.....schland.....schland.....schland"....dazu das affige "Grün-weißer Partybus". Für den Rest hörst du dir 2x die Lieder von der Hermes House Band und DJ Ötzi an, den passenden Fußballtext dazu hast du nach 5 Sekunden hören drin.
Wenn du meinst, du müsstest einen Insider für Spiele der N11 singen und stimmst dann "Mexiko" an: Lass es ! Auch wenn alle eine Deutschland-Trikot tragen, wirst du überrascht sein, dass es gar nicht alles Deutsche sind und einige dir dieses Lied übel nehmen könnten!
Merchandise
Entweder du hast das nötige Kleingeld und nervst den Besitzer des örtlichen Sportladens mit deinem Besuch ("Haben Sie Deutschlandtrikots ? Würde gerne das von Ballack haben, aber lieber mit der Nr. 20. Die 13 finde ich doof") oder aber du nutzt direkt das Merchandise-Angebot beim Public-Viewing.
Ätzende Perücken in den Farben unseres Landes für unschlagbare 10 €, billige Kopien unserer Trikots als Shirt zum Schnäppchenpreis von 7,50 €. Nicht zu vergessen die aufblasbaren Handschuhe und Teile, die rattern, tröten oder sonstwas machen. Sowas macht Stimmung und gehört zum Fußball dazu. Schließlich ist es im Stadion auch immer laut.
Rund ums Public-Viewing meidest du den Aldi und kaufst dem Tamilen lieber vorm Eingang die Dose Bier für 5 € ab (welche er vorher für 29 Cent bei Aldi gekauft hat), weil es cooler ist, sich beim Fußball bei fliegenden Händlern zu versorgen.
Bitte unbedingt das kostenlose Angebot nutzen und sich die Nationalflagge ins Gesicht schminken lassen. Weil man ja nett ist, nicht vergessen, die des Gegners auf die andere Wange malen zu lassen.
Beim Rausgehen nicht vergessen, das einmalige T-Shirt und Sammlerstück mitzunehmen, für nur 15 €: "Public Viewing Recklinghausen, Rathausplatz 2008". Darum wirst du noch Jahre später beneidet.
Solltest du dann, geschätzte 150 € ärmer, glückseelig die Veranstaltung verlassen, inkl. falsche Texte singend und wirst plötzlich ausgelacht oder beschimpft: Glückwunsch, denn dann bist du an diesem Abend zum ersten Mal auf einen echten Fußballfan getroffen !!!
Nachdem jetzt alle EM-Teilnehmer ein Gruppenspiel hinter sich gebracht haben, lässt sich schon recht eindeutig sagen, wer die Favoriten auf den Titel sind: Portugal aus Gruppe A, Deutschland aus Gruppe B, die Niederlande aus Gruppe C und - last but not least - Spanien aus Gruppe D, die gestern die Soffjetun..., Verzeihung, Russland mit 4:1 abgefertigt haben. Kosaken-Coach Guus Hiddink dürfte gar nicht erfreut über den Auftritt seiner als Geheimfavorit gehandelten Truppe gewesen sein.
Sehr kurios war dann das zweite Spiel, an dem die ganz offensichtlich schwächste Mannschaft des Turniers partizipierte: Der amtierende Europameister Griechenland verlor 0:2 gegen Schweden und bot den Zuschauern Antifußball. Otto Rehhagel dürfte nach dem Spiel in seiner Heimat sicher nicht mehr als "Rehakles" gefeiert werden. Schon 2004 hatte Griechenland nicht gerade attraktiv gespielt, aber gestern war seine Rentnertruppe erbärmlich. Mal sehen, welche Konsequenzen er aus dem Spiel zieht: Vielleicht kehrt er jetzt ja wieder zum System mit Libero und zwei Manndeckern zurück...
Kommentator Günter Netzer hat auch wieder gezeigt, dass er nur ein Dummschwätzer mit hochtrabenden Worten ist. Seine Meinung zur Halbzeit: "Statisch stehen die Griechen überall herum!" Ja, sollen sie etwa dynamisch herum stehen? Oder statisch herumlaufen? Einen Vergleich zwischen Netzer und Griechenland hat übrigens die taz gezogen, siehe hier: "Netzer ist Griechenland".
Aber zurück zu unserem Team: Das spielt bekanntlich morgen gegen Kroatien. Große Hoffnungen setzen die deutschen Fans auf den Helden des Polen-Spiels, Lukas Podolski. So wie es aussieht, ist sein Einsatz nicht gefährdet, denn er selbst meinte, nachdem er gegen Polen einen Schlag in den Unterleib und einen auf den Fuß verkraften musste: "Im unangehmen Teil ist alles okay. Nur der Knöchel tut noch etwas weh." Na dann wird er auch die Forderung eines polnischen Politikers nach seiner Ausbürgerung (wegen der Tore gegen sein Geburtsland) verkraften können...
Das war's auch schon wieder für heute, morgen vormittag gibt es nochmal ein Update...
Was macht man so am Tag nach einem erfolgreichen Deutschland-Spiel, wenn man Urlaub und seine Homepage aktualisiert hat? Nun, zunächst einmal habe ich das gemacht, was ich am Samstag nicht mehr geschafft habe, nämlich mir ein WM-Outfit kaufen. Und ich hatte Glück: Bei Karstadt gab es 10% Rabatt auf alles, weil Deutschland am Vortag zwei Tore erzielt hat (für jedes Tor gibt es 5% Rabatt). Ich hatte dann zwar doch kurzzeitig überlegt, bis zum Tag nach dem Spiel gegen Österreich zu warten ;-) , habe mich dann aber doch dazu entschlossen, nicht so lange zu warten, bis die EM zur Hälfte rum ist, und mir ein Deutschland-Trikot gekauft.
Voller Euphorie über mein Schnäppchen habe ich dann endlich angefangen, mein WM-Ball-Puzzle von 2006 zusammen zu bauen, das noch original verpackt im Regal stand. Mal sehen, ob ich es bis zum Ende der EM fertig bekomme...
Abends ging es dann zum Public Viewing, Rumänien gegen Frankreich. In einem schwachen Spiel konnten die defensiven Rumänen den einfallslosen Franzosen ein 0:0-Unentschieden abtrotzen - mit dieser Leistung ist Frankreich kein Mitfavorit - aber Vorsicht, 2006 hat es auch einige Zeit gedauert, bis sie in die Gänge kamen. Bilder vom Public Viewing gibt es wie immer im Fotoalbum.
Überzeugend hingegen die Niederländer gegen Italien. Am Anfang wusste ich gar nicht, gegen wen ich halten sollte, aber die Holländer spielten sehr ansehnlichen Fußball und ausgerechnet sie haben das deutsche Halbfinalaus mit dem "Frings-Skandal" gerächt. 3:0 hieß es am Ende verdient, und Holland dürfte ab jetzt zu den Favoriten der EM zählen. In Nürnberg war es allerdings recht ruhig nach dem Spiel, nur vereinzelt kamen holländische Wohnmobilfahrer dem Schlachtgesang "Hup, Holland, Hup!" nach...
Danach habe ich mir noch Waldis EM-Club angesehen, Waldi schien nicht so ganz bei der Sache gewesen zu sein, was einen wieder an Rudi Völlers legendären Ausraster erinnert hat, den ich auf vielfachen Wunsch eines einzelnen hier nochmal als Video poste - die Geburtsstunde des "Weißbier-Waldis":
Eine Sache bin ich noch schuldig - nämlich die internationalen Pressestimmen zum Spiel Deutschland - Polen. Hier sind sie:
POLEN:
Super Express: “Die Polen haben uns erledigt! Wir hatten große Hoffnungen, aber es endete wie immer. Jetzt noch ins Viertelfinale zu kommen, wird sehr schwer.”
Fakt: “Polen hat Klagenfurt erobert - aber wir haben 0:2 gegen Podolski verloren. Der Held war der in Schlesien geborene Lukas Podolski, leider hat er die Tore für unseren Gegner geschossen.”
Gazeta: “Polen hat zwar öfter auf das Tor geschossen, hatte mehr Ballkontakte, aber die Deutschen haben wieder gewonnen - zum zwölften Mal. Zwei Tore des gebürtigen Polen Lukas Podolski - Lukas, wie konntest du das tun?”
Rzeczpospolita: “Deutschland hat mal wieder gewonnen. Der gebürtige Gleiwitzer Lukas Podolski hat uns mit seinen beiden Toren versenkt. Er wollte nie für Polen spielen, aber er hat immer gut über das Land seiner Eltern gesprochen und auch nach seinen beiden Toren keine große Euphorie gezeigt. Auch seine Kollegen haben es nicht übertrieben.”
Dziennik: “Der Schiedsrichter hat sich zu unserem Nachteil geirrt. Es sollte das Wunder von Klagenfurt werden, aber es wurde wie immer. 0:2 gegen Podolski - Leo, warum?”
ÖSTERREICH:
Kurier: “Punktlandung im Reich der Träume. Zwei Tore von Lukas Podolski und eine souveräne Darbietung untermauern die deutsche Favoritenstellung.”
Der Standard: “Wie die Deutschen dieses Spiel absolviert haben, gibt Anlass zu schönen Hoffnungen. Oder, je nachdem, zu schlimmsten Befürchtungen. Wer ein Kroate ist oder ein Österreicher, wird sich wohl a wengerl fürchten müssen.”
Kronenzeitung: “Polen von deutschen Polen eiskalt abgeschossen. Nach der Pause geriet der Favorit der Gruppe B auch kurzfristig ins Wanken.”
FRANKREICH:
L’Equipe: “Deutschland ist schon da. Dieser Sieg hat bestätigt, dass die Lieblingself der Buchmacher das Zeug zum Titelanwärter hat.”
Le Figaro: “Deutschland ist dem Favoritenstatus vollauf gerecht geworden. Die Spieler von Joachim Löw haben ihr Talent ausgebreitet. Deutschland war, wie Portugal, auf der Höhe.”
France Soir: “Deutschland beginnt stark. Es war ein logischer Sieg, in dem die Mannschaft ihre technische und taktische Überlegenheit ausgespielt hat. Das ging gut los.”
Auch wenn das Wetter gestern noch nicht ganz mitgespielt hat, war es ein erfreulicher Abend: Zum ersten Mal nach zwölf Jahren hat Deutschland wieder ein EM-Spiel gewonnen! Und nicht nur das: Wenn Deutschland ein Auftaktspiel gewonnen hat, wurden wir immer Europameister! Dies war 1972 so (3:1 gegen England im Viertelfinale, damals gab es noch keine Gruppenphase), 1980 (1:0 gegen die Tschechoslowakei) und 1996 (2:0 gegen Tschechien).
Insgesamt boten die Deutschen gestern eine überzeugende Partie. Sogar Torhüter Jens Lehmann strahlte in der zweiten Hälfte Sicherheit aus, und das will was heißen. Held des Abends war natürlich Lukas Podolski, der für 90 Minuten seine Wurzeln vergaß und beide Treffer erzielte. Daher habe ich ihm zu Ehren hier ein YouTube-Video eingebunden, das Max Raabe und das Palastorchester vor zwei Jahren anlässlich der WM gedreht haben: "Schieß den Ball ins Tor, lass den Poldi vor!"
Von der Euphorie von vor zwei Jahren ist allerdings recht wenig zu spüren gewesen: Am Plärrer in Nürnberg dauerte es zum einen recht lange, bis es sich füllte, zum anderen war es um Mitternacht auch schon wieder ruhig. Dies dürfte man auch in der Bildergalerie unter "Fotoalbum" recht gut erkennen konnen. Naja, vielleicht kommt's ja noch...
In den Gastgeberländern dürfte sich die Euphorie ebenfalls in Grenzen halten, nachdem auch Österreich unglücklich 0:1 gegen Kroatien verloren hat.
Heute abend werde ich die Spiele wahrscheinlich beim Public Viewing ansehen, vielleicht gibt es da ja einige nette Bilder...
Also von einem "Sommermärchen" würde ich im Moment noch nicht sprechen. Draußen ist echtes "dem Fritz Walter sei Wedder", nämlich bewölkt bis regnerisch. Hinzu kommt, dass die Schweiz, das sportlich gesehen stärkere Gastgeberland, gestern mit 0:1 gegen Tschechien verloren hat. Dies finde ich sehr bedauerlich, weil die Vergangenheit gezeigt hat, dass ein Turnier für Begeisterung sorgt, wenn das Gastgeberland unerwartet weit kommt (Südkorea 2002, Portugal 2004, Deutschland 2006...) Dass dies nun die Österreicher schaffen, halte ich für sehr unwahrscheinlich... Für die Schweiz wird es auf jeden Fall sehr schwierig, zumal Portugal erwartungsgemäß 2:0 gegen die Türkei gewinnen konnte.
Aber gut, jeder muss sehen, wo er bleibt, und so ist es natürlich von höchster Bedeutung, dass Deutschland einen guten Start hinlegt, in ein paar Stunden gegen Polen. An Motivation dürfte es der Bundes-Jogi-Truppe jedenfalls nicht mangeln, nach den plumpen Attacken der polnischen Boulevard-Presse.
Das war's auch schon für heute, morgen gibt es dann Fotos von den Feierlichkeiten, sofern es denn welche gibt...
Endlich ist es soweit: Der lang ersehnte Beginn der Europameisterschaft steht in ein paar Stunden an. Grund genug, sich einmal mit den möglichen Hauptprotagonisten dieser EM zu befassen:
Da sind natürlich einige Torhüter dabei. Weltklasse besitzen ohne Frage Gianluigi Buffon (Italien), Petr Cech (Tschechien) und Iker Casillas (Spanien). Nicht ganz so sorglos auf dieser Position sind hingegen die Länder Griechenland, die Türkei und Polen: Antonios Nikopolidis (Griechenland), schon ein wenig angegraut und vielleicht deswegen auch schon etwas zittrig beim Fangen der Bälle, Volkan Demirel, der auch ganz gerne mal den Ball nicht anfassen möchte und "der polnische Ersatzkeeper Tomasz Kusczak, der gegen Kolumbien einmal den Abschlag seines Gegenübers hinter sich ins Tor fliegen sah. Außenseiterchancen auf den Pannenkönig: Jens Lehmann." (Handelsblatt vom 04.06.2008)
In der Abwehr gibt es ja leider kaum noch das 80er-Jahre-System mit Libero und zwei Manndeckern, ebensowenig wie Raider. Dies praktiziert nur noch Otto Rehhagel mit seinen Griechen. So ist heutzutage eher der moderne Innenverteidiger gesucht, wie es beispielsweise Per Mertesacker und Portugals Ricardo Carvalho verkörpern. Auf den Außenpositionen seien hier Frankreichs Patrice Evra und Spaniens Sergio Ramos genannt. Als Rotsünder in Betracht kommen "Bundesliga-Kartenkönig Josip Simunic (Kroatien), Hollands Khalid Boulahrouz (Spitzname: „Kannibale“) und Spaniens Eisenfuß Carlos Marchena." (Handelsblatt vom 04.06.2008) Ein schönes Zitat zur Abwehr fällt mir nebenbei von Aleksandar Ristic (ehemals Düsseldorf) ein: "Alle diskutieren über Dreier- oder Viererkette. Ich dagegen lasse mit einer Zehnerkette spielen!"
Im kreativsten Teil des Spielsystems, nämlich im Mittelfeld, werden Stars geboren: Vielleicht wird das kroatische Spielmachertalent Luka Modric oder der polnische Brasilianer Roger Guerreiro bei dieser EURO ein solcher Star. Der älteste EM-Spieler (knapp vor Jens Lehmann) ist übrigens Ivica Vastic (Österreich) mit fast 39 Jahren. "Spötter sagen, er sei trotzdem noch der Beste seiner Elf." (Handelsblatt vom 04.06.2008) Michael Ballack (Deutschland), Franck Ribéry (Frankreich), Cesc Fabregas (Spanien), Andrea Pirlo (Italien) sind in jedem Fall bereits jetzt international anerkannt.
Bei den Stürmern darf man gespannt sein, wer Torschützenkönig des diesjährien Turniers wird. Kandidaten dafür sind Cristiano Ronaldo (Portugal), Fernando Torres (Spanien), Luca Toni (Italien), Thierry Henry (Frankreich) sowie Karim Benzema (Frankreich), Miroslav Klose und Mario Gómez (beide Deutschland). "Beachtenswert dabei auch der Niederländer Jan Venegoor of Hesselink (weil sein Name auf keine Anzeigentafel passt) und der Schwede Henrik Larsson (weil er zur EM schon zum dritten Mal seinen Rücktritt aus der Nationalelf revidierte)." (Handelsblatt vom 04.06.2008) Eskapadenreich sind hingegen Antonio Cassano (Italien), Zlatan Ibrahimovic (Schweden) und Nicolas Anelka (Frankreich).
Es kann also eine spannende EM werden. Ein Dank geht an Nils Heucke für das Bereitstellen des mehrfach zitierten Handelsblatt-Artikels.
Ach ja, so nebenbei: Die Springer-BILD beschwert sich darüber, dass die Springer-Fakt aus Polen den Deutschen EM-Betrug vorwirft. Also wer noch auf sowas reinfällt, muss einen IQ unter 60 haben...
Wichtig bei dieser EM sind natürlich auch Verhaltensregeln, gerade auch für Gattinnen und Lebensabschnittsgefährtinnen. Eine Anleitung dazu gibt es hier. Ein Dank geht an Ansgar Wüstefeld für den Tipp.
Jetzt gehe ich mir noch EM-Outfit kaufen, und dann kann es losgehen. Das nächste Update gibt es morgen nachmittag vor dem Deutschlandspiel.
Die EM hat noch gar nicht begonnen, da ist sie auch schon in aller Munde: Nein, in meiner Firmenkantine gibt es erst nächste Woche den EM-Speiseplan mit Gerichten aus Österreich, der Schweiz und dem amtierenden Europameisterland Griechenland (so dass ich nächste Woche wohl doch ab und zu in der Kantine essen gehen werde, obwohl ich Urlaub habe...)
Ich meine im Zusammenhang mit "in aller Munde" vielmehr die Schlagzeilen der polnischen Boulevardpresse mit ihren Fotomontagen.
Erinnert links stehendes Bild der Zeitung "Fakt" mit der Schlagzeile "Leo, wiederhole Grunwald", in Anspielung an den polnisch-litauischen Sieg bei der Schlacht gegen den Deutschen Orden im Jahr 1410 noch eher an die Schlagzeilen der "Sun" vor dem EM-Halbfinale 1996 gegen England, in denen auf den BLITZ-Krieg angespielt wurde (was es den Engländern gebracht hat, dürfte hinlänglich bekannt sein), so ist die Montage von "Super Express" noch deutlich härter, aber seht selbst:
Die Bestürzung war natürlich riesig in Deutschland. So meinte die Kandidatin für das Amt des Bundespräsidenten, Gesine Schwan in der BILD: "Es wäre bedauerlich, wenn jetzt wieder nationalistische Sprüche vom eigentlichen Ereignis, dem Sport, ablenken würden. Fußball ohne Stil und Respekt – das geht gar nicht.“ Pikant ist dabei allerdings, dass die Zeitung "Fakt" das polnische Pendant zur BILD ist - und ebenfalls zum Springer-Verlag gehört. So vermuten viele eine Medienkampagne hinter der entrüsteten Schlagzeile: "EM-Krieg gegen uns!" des Intellektuellen-Blattes BILD.
Cool bleiben, ich zitiere da lieber frei unseren ehemaligen Bundestrainer Jürgen Klinsmann in seiner Kabinenansprache des WM-Spiels gegen Polen vor zwei Jahren: "Das Viertelfinale lassen wir uns nicht nehmen, und schon gar nicht von Polen!"
Ja ja, zwei Jahre ist es nun her, das Sommermärchen "Die Welt zu Gast bei Freunden." In Anlehnung an dieses Motto hat eine österreichische Designerin eine ganze Kollektion unter dem Motto "Zu Gast bei Verlierern" erstellt. Hier ein nettes Beispiel:
Die gesamte Kollektion gibt es hier...
Auf ein Update möchte ich noch hinweisen: Unter der Rubrik "Spielplan" gibt es jetzt den offiziellen flachpass.net-Spielplan als Excel-Datei. Diese wird hier gepflegt, kann aber natürlich auch heruntergeladen werden. Die Tabellen und Partien ab dem Viertelfinale werden darin automatisch berechnet. Solche Tabellen gibt es übrigens als Vorlagen auf kadmo.de. Ein Dank geht an Hans Libotte für den Hinweis.
Das nächste Update gibt es Samstag vormittag...
So allmählich merkt man dann doch schon, dass es bald wieder los geht: Beim Sportscheck in der Nürnberger Innenstadt gab es ein Fotoshooting im DFB-Trikot mit Gewinnspiel. Was in meinem Fall dabei rausgekommen ist, will ich Euch natürlich nicht vorenthalten, siehe unten.
Dass die Euphorie in unserem Land nicht abgeebbt ist, dafür hat am Freitag unsere Nationalelf gesorgt: Mit 2:1 wurde Serbien besiegt (nach 0:1-Rückstand), besonders Kapitän Michael Ballack machte ein gutes Spiel. Es bleibt zu hoffen, dass er bis einschließlich Halbfinale fit bleibt - im Finale könnte er dafür durchaus fehlen, nachdem er nicht gerade ein Final-Gewinn-Spezialist ist (WM 2002, und mit Bayer Leverkusen gings ja dann auch immer zuletzt schief; beim FC Bayern lief es dagegen besser...)
Auf dem Alemannia Aachen Fanzine OCHE, WA?! läuft übrigens derzeit eine Umfrage, wie weit die deutsche Nationalmannschaft kommt, wer abstimmen möchte, hier entlang...
Höhepunkte sind natürlich der EM-Blog unter "Aktuelles", das Songbuch, die Fotogalerie von den Feierlichkeiten in Nürnberg (sofern es denn Feierlichkeiten gibt). Im Forum könnt Ihr über die EM diskutieren (Anmeldung ist nicht erforderlich), und beim Tippspiel gibt es CDs zu gewinnen.
Eine Bitte habe ich dann noch: Wenn Ihr witzige oder originelle Web-Fundstücke kennt, schickt sie mir zu, denn der EM-Blog lebt auch von Eurer Mithilfe! Wie das ganze aussehen kann, seht Ihr auf meiner WM-Page von 2006.
So, nun wünsche ich Euch noch viel Spaß beim Stöbern, die nächste Aktualisierung wird es Donnerstag oder Freitag geben, wenn der Anpfiff der EURO 2008 kurz bevor steht...